Ciao ragazzi 🙂
Wie wohl jeder weiß, wird Kaffee in Italien nicht nur einfach so getrunken um wach zu bleiben. Nein, il caffè wird zelebriert und genossen, am besten bei einem kleinen Plausch an der Bar oder daheim mit Freunden. Die erste Frage die man gestellt bekommt sobald man eine italienische Wohnung betritt ist immer: „Vuoi un caffè?“
Auch wenn die Italiener nicht die Maßen trinken wie wir Deutschen, aber ein Kaffee geht eigentlich immer und ist zwar kürzer, dafür aber umso stärker. Aber wie bereitet man sich eigentlich zuhause einen Espresso zu, der genauso gut schmeckt wie beim Italiener um die Ecke? Das ist eigentlich ganz einfach, denn alles was man braucht ist eine Moka, ein italiensicher Espressokocher. Eine Moka darf in keinem Haushalt in Italien fehlen! Kein Wunder also, dass wir in unserer 3er WG ganze 5 davon in allen unterschiedlichen Größen haben.
Die Moka ist ganz simpel aufgebaut und besteht normalerweise aus Aluminium, wobei es auch Varianten aus Edelstahl gibt. Sie hat drei Bestandteile: den Wasserbehälter, das Sieb und das Oberteil welches den fertigen caffè auffängt.

Jede Moka hat ein kleines Ventil für Druckluft. Man füllt in den unteren Teil der Moka, also den Wasserbehälter, so viel kaltes (!) Wasser ein, bis das Wasser bis an das Ventil reicht. Nun befüllt man das Sieb mit gemahlenem Kaffeepulver. Hier gibt es eine Daumenregel: pro Tasse Kaffe einen Teelöffel Pulver verwenden um den besten Geschmack zu erzielen. Hat man also eine Moka für 3 Tassen, so befüllt man das Sieb mit 3 Teelöffel Pulver. Hier ist auch ganz wichtig das Pulver nicht festzudrücken, sondern das Sieb ein bisschen zu schütteln, so dass sich das Pulver von selbst im Sieb verteilt und locker darin liegt. Nun setzt man das Sieb auf den Wasserbehälter und schraubt dann die Moka zusammen, indem man den oberen Teil darauf setzt und alles gut verschraubt. Jetzt setzt man die Moka auf eine Gasflamme oder die heiße Herdplatte und wartet ab, bis das Wasser in der unteren Hälfte der Moka zu kochen beginnt. Sobald das Wasser heiß genug ist, wird es durch das Sieb hindurch nach oben gedrückt und läuft dann in den oberen Behälter als fertiger Kaffee. Und fertig ist der Espresso!
Auch wenn es an sich eine sehr einfache Angelegenheit ist, so gibt es doch ein paar Kleinigkeiten zu beachten um den perfekten Espresso zu bekommen:
- zum Befüllen der Moka immer kaltes Wasser verwenden, da der Geschmack dadurch intensiver wird! Ich kenne sogar Italiener, die das Wasser für die Moka im Kühlschrank lagern.
- das Pulver nicht andrücken! Am einfachsten geht es, wenn man das Sieb mit dem Finger ein bisschen anstupst, oder das Sieb mit dem „Stift“ nach unten auf die Tischplatte tippt, damit sich das Pulver perfekt im Sieb verteilt.
- die Gasflamme bzw. die Herdplatte nicht zu heiß aufdrehen! Wenn der Kaffee zu heiß wird, dann wird der Geschmack leicht bitter und in extremen Fällen auch etwas verbrannt. Am besten kontrolliert man die Flamme bzw. die Platte und schaut ab und zu oben in die Moka, um zu sehen wie schnell der caffè durchläuft. Wenn das Wasser zu heiß ist und der caffè zu schnell hochsteigt, so kann man die Moka auch einfach mal kurz von der Platte nehmen und dann wieder darauf stellen, sobald sich die Lage wieder beruhigt hat.
Nachdem ihr jetzt alle Insider-Tipps die ich bisher gesammelt habe, bekommen habt, wünsche ich euch viel Spaß beim Ausprobieren. Lasst euch den Espresso zuhause schmecken und am besten genießt ihr ihn bei einer netten Runde unter Freunden 🙂
Ciao ed a presto,
Miriam
P.S.: Auch hier macht Übung den Meister. Ich habe von einigen Bekannten gehört, dass sie einige Versuche gebraucht haben, bis ihnen der caffè perfekt gelungen ist. Aber hat man den Dreh raus, so hat man im handumdrehen seinen Espresso zuhause zubereitet.