Ciao a tutti 🙂
Für mich als eingefleischten Toskana-Fan gibt es natürlich nichts schöneres als einen Urlaub in der Toskana oder eben dann meine Lieblingsstadt Rom.
Als wir nun also einen Tagesausflug nach Lecce in Apulien geplant hatten, habe ich mich schon darauf gefreut, die Stadt endlich einmal kennenzulernen, in der mein Lieblingsfilm „Mine vaganti“gedreht wurde, ABER ich hätte nie für möglich gehalten, dass ich an diesem Tag mein Herz an diese Stadt verlieren würde.
Dass die als „Città del Arte“ und „Città del Barrocco“ bekannte Stadt durchaus so einiges zu bieten haben muss, war mir zwar schon klar, aber als ich dann tatsächlich in Lecce angekommen war, fand ich meine Erwartungen um ein vielfaches übertroffen.
Die Altstadt hat viele kleine Gässchen und haufenweise Barockgebäude, die das Flanieren durch die Straßen zu einem Spektakel machen. Außerdem gibt es jede Menge Läden mit den unterschiedlichsten Produkten aus der Region, egal ob Pasta, Trüffel, Öl, Wein, Kleidung, Kunst, Möbel und vieles mehr. Immer wieder finden sich große Piazzen in mitten der Enge der Gassen und plötzlich steht man frei von allen einengenden Gebäuden vor einer großen Kirche oder am Teatro Romano mitten in der Altstadt. Gerade diese Mischung aus engen, winkeligen Gassen und großen, weitläufigen Plätzen macht diese Stadt so besonders.
Aber nicht nur das, sondern auch die Fülle an Bars und Restaurants macht Lecce für einen Foodie wie ich es bin, besonders attraktiv. Kaum in der Stadt angekommen passieren wir das Anfiteatro auf der Piazza Sant’Oronzo, die wohl bekannteste Piazza der Stadt, und kehren im „Anfiteatro Bistrot Lecce“ auf einen Aperitivo ein. Das Bistrot ist zwar klein, aber dafür umso empfehlenswerter. Es hat eine ausgezeichnete Weinkarte und einen schönen Blick direkt auf das antike Amphitheater mitten auf der Piazza.
Nach einem Gläschen Wein geht es dann weiter ins Innere der Altstadt, durch die Gassen in Richtung Dom. Hier gibt es ein kleines, von außen unscheinbares Restaurant, das man leicht übersehen kann. Das „Ristorante con Bar All’Ombra del Barocco“, wie es ausgeschrieben heißt, oder auch einfach nur „Liberrima“ wie die Einheimischen es nennen, ist ein echtes Muss. Betritt man das Lokal, so findet man sich in einem alten Gewölbe wieder, das einen den Alltag und die Hektik der Gassen sofort vergessen lässt. Man taucht ein in eine ruhige Atmosphäre, die einen sofort in ihren Bann zieht. Das Essen hier ist ebenso nicht von dieser Welt. Es gibt eine vergleichsweise kleine Karte, die allerdings mit lokalen Spezialitäten und ausgefallenen Gerichten aufwartet, die man außer bei der einheimischen Nonna Zuhause, sonst nirgends im Restaurant bekommt. Ich entscheide mich für eine Crema di fave con cicoria, aber es gibt auch Ceci (auf deutsch Kichererbsen) oder Pasta mit Pistazienmus und Garnelen und viele andere Köstlichkeiten. Wer also mal etwas richtig einheimisches oder ein bisschen ausgefalleneres Essen möchte, der sollte dem „Liberrima“ einen Besuch abstatten.
Nachdem wir einen kleinen Verdauungsspaziergang zum Dom und zum Teatro Romano gemacht haben, darf natürlich ein Espresso auch nicht fehlen. Und wo anders sollte man sich diesen gönnen als in der „300mila lounge“? Die Bar oder lounge, wie sie sich selbst bezeichnet, ist am Rande der Altstadt gelegen und in ganz Italien mehr als bekannt, denn sie hat den Preis für Italien’s beste Bar gewonnen. Und das nicht nur einmal, sondern gleich einige Jahre hintereinander. Außerdem wird die „300mila lounge“ regelmäßig in der nationalen und internationalen Presse erwähnt, die ihr ein Loblied singt. Im Gegensatz zum „Liberrima“ ist die Atmosphäre topmodern und das Leben pulsiert hier. Neben einem klassichen Caffé gibt es hier alles mögliche an warmen Getränken, Softdrinks, Cocktails etc. Die Auswahl an Grappa ist hier ebenfalls beeinruckend und so gönnen wir uns nach einem Espresso noch einen lokalen und besonders guten Grappa, bevor wir die Lounge wieder verlassen und uns leider auf den Heimweg machen.
Für mich ist Lecce die perfekte Mischung aus Kunst, Kultur und Kulinarik und ich werde sicher wieder in diese Stadt kommen. Wer auf gutes Essen steht, der ist hier definitiv bestens aufgehoben. Und wer mehr als „nur“ gutes Essen haben möchte, der findet in Lecce garantiert auch das richtige, egal ob Museen, Geschäfte, Kirchen, Gallerien oder Antike Plätze. Genau diese Mischung und die dadurch entstehende Atmosphäre von Lecce machen diese Stadt für mich so
Damit verabschiede ich mich für heute von euch.
Ciao ed a la prossima volta,
Miriam
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