Ciao a tutti!
Langsam hält nun der Herbst Einzug und draußen wird es zunehmend grau und regnerisch. Für mich ein Grund mehr wenigstens beim Essen den Sommer zurück auf den Tisch zu bringen. Daher habe ich mich einem meiner sommerlichen Lieblingsgerichte gewidmet: den Friselle Pugliesi.
Die runden Kringel sind DIE Spezialität Apuliens! Besonders im Sommer sind sie das ideale Gericht, da sie besonders schnell zubereitet sind, super frisch und leicht bekömmlich sind. Bei den Friselle handelt es sich um runde Brötchen, die von der Form her an einen aufgeschnittenen Bagel erinnern. Anders als die amerikanische Spezialität sind die Friselle zweimal gebacken und von der Konsistenz her wie Zwieback.
Um die südliche Köstlichkeit passend zuzubereiten benötigt man eine kleine Schüssel lauwarmes Wasser. Darin tunkt man einen Kringel, ein sogenanntes Frisella, kurz ein und lässt es von beiden Seiten ca. 10 Sekunden einweichen. Anschließend wird das Frisella aus dem Wasser genommen und ganz klassisch mit gehackten Tomaten und frischem Basilikum belegt und anschließend mit Olivenöl extra vergine beträufelt. So schmecken sie zu einem Glas Rotwein besonders gut.







Allerdings kann man Friselle auch in anderen Varianten zubereiten, die der klassischen Art in Nichts nachstehen. Was den Belag der Kringel angeht sind keine Grenzen gesetzt, obwohl mir persönlich die klassische Variante immer noch am besten schmeckt. Aber auch mit gehackten Tomaten, Kapern, Sardellen und Basilikum oder mit gehackten Tomaten, marinierten Auberginen und Olivenöl schmecken sie hervorragend.
Eine Variante, die mir ein Freund aus Neapel empfohlen hat und die ich ebenfalls super lecker finde, sind die Friselle als Brotsalat. Dafür weicht man die Kringel etwas länger ein, so dass sie komplett durchweicht sind und sich leicht zerbröseln lassen. Dann fügt man etwas Meersalz, Rosmarin und einen großzügigen Schuss Olivenöl hinzu, mischt alles gut durch und nach ein paar Minuten entfaltet sich ein wunderbares Aroma. Mein süditalienischer Freund erzählte mir, dass er diese Version der Friselle am liebsten auf der Couch als Snack beim Fernsehen isst. Und was soll ich sagen, ich kann ihm nur zustimmen. Für mich sind sie so ebenfalls der perfekte Snack für den Fernsehabend und auch im Winter ein super leckeres Gericht, wobei ich gerne noch getrocknete Tomaten zugebe.
Für mich repräsentieren Friselle den Sommer und das italienische Lebensgefühl wie fast kein anderes Gericht der italienischen Küche. Das liegt zum Großteil daran, dass man diese bevorzugt im Sommer unter freiem Himmel zusammen mit der Familie isst. Dann wird der Tisch mit den Friselle, einer Schüssel Wasser und einer oder mehreren Schüsseln mit Topping für die Friselle und einer guten Flasche Rotwein gedeckt und alle bereiten sich ihr Essen zu, wie es ihnen am liebsten ist. Natürlich wird dabei meistens nicht nur gegessen, sondern auch bis spät in die Nacht geredet und zum Abschluss des Essens noch ein kleiner Espresso oder ein Grappa zusammen getrunken.
Bis der nächste Sommer kommt wird noch einige Zeit vergehen, aber bis dahin können wir uns die Zeit mit sommerlichem Essen und schönen Erinnerungen an die warme Jahreszeit so angenehm wie möglich gestalten.
Ciao ed alla possima,
Miriam