Ciao a tutti!
Auf meinem wöchentlichen Besuch des Wochenmarktes habe ich heute eine neue und sehr leckere Entdeckung gemacht: die Fagiolini di Sant’Anna. Auch in Deutschland gibt es diese langen dünnen Bohnen. Hier heißen sie aber kurz und knapp Spaghettibohnen.
Als ich die langen grünen Bohnen, die an Schnüre erinnern, entdeckte, fragte ich natürlich gleich mal nach. Solche hatte ich bisher weder gesehen noch probiert. Ansporn genug also, um herauszufinden um was es sich genau handelt und wie man sie am besten isst. Die Fagiolini di Sant’Anna sind tatsächlich einen halben Meter oder länger und sogar etwas dünner als die in Deutschland bekannten Buschbohnen. In Italien nennt man sie teilweise auch fagiolini serpente di Lucca, also Schlangenbohnen aus Lucca. Ihren Ursprung haben sie nämlich in der Gegend von Lucca in der Toskana, wo es schon in der Antike eine sehr ähnlich lange Sorte Bohnen gab.
Dass die Bohnen Fagiolini di Sant’Anna, also Bohnen der Heiligen Anna, heißen, hat einen Grund. Die Heilige Anna hat am 26. Juli einen eigenen Feiertag. Zu diesem Zeitpunkt werden die Fagiolini normalerweise erntereif und kommen daher am Annatag auf den Tisch. Zumindest in der Toskana und auch im Veneto ist das so üblich. Traditionell werden sie als fagiolini di Sant’Anna al pomodoro, also in Tomatensoße, gegessen.
Ich habe natürlich gleich eine große Portion Bohnen gekauft und mich an das Rezept gewagt, auch wenn ich für die Heilige Anna schon etwas zu spät dran war heute. Und was soll ich sagen: Sie schmeckten super lecker und sind es wert, öfter als nur zu Feiertagen auf den Tisch zu kommen.
Für 4 Portionen braucht ihr:
- 500 g Fagiolini di Sant’Anna bzw. Spaghettibohnen
- 5 große Tomaten oder eine Dose, geschält und gewürfelt
- 1 Knoblauchzehe
- etwas Olivenöl extra vergine
- frisches Basilikum
- Salz
- Pfeffer
- 1 Ciabatta

Die Bohnen gut waschen, die Enden entfernen und wenn sie besonders lange sind, halbieren. In kochendem Salzwasser für ca. 5 Minuten blanchieren und anschließend in Eiswasser geben, damit sie ihre sattgrüne Farbe behalten. In der Zwischenzeit den Knoblauch klein würfeln und in Olivenöl anschwitzen und die geschälten und gewürfelten Tomaten zugeben. Salz, Pfeffer und Basilikum hinzufügen und die Soße für etwa eine Viertelstunde kochen. Die Bohnen aus dem Eiswasser nehmen, zugeben und alles nochmals fünf Minuten kochen lassen und gegebenenfalls nachwürzen. Während die Bohnen in der Soße ziehen das Ciabatta in dicke Scheiben schneiden und im Toaster leicht anrösten.
Zum Servieren die Bohnen in eine Schüssel geben, das Brot auf einem Teller anrichten und gutes Olivenöl bereithalten. Etwas von den Bohnen in Soße auf das Brot geben, mit Olivenöl beträufeln und fertig ist die toskanische Spezialität.




Ich habe sie mit Brot als Hauptgericht gegessen, aber man kann sie auch als Beilage zu einem Hauptgericht reichen oder in kaltem Zustand als kleinen „Spuntino“, also Snack, zu einem Glas Rotwein, essen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt und wenn ihr mich fragt, schmecken sie in allen Varianten einfach lecker!
Bei mir wird es die fagiolini di Sant’Anna bald wieder geben. Ich bin gespannt ob ihr sie auch so lecker findet und dieses Gericht bei euch künftig auch Einzug in die Küche halten wird.
Ciao ed alla prossima,
Miriam 🙂