Ciao ragazzi!
Mit Italien verbindet jeder sofort Pizza und Pasta. Aber was für uns so einfach ist, führt in Italien regelmäßig zu hitzigen Diskussionen. Denn Essen ist „passione“ und nimmt einen ganz anderen Stellenwert ein als bei uns in Deutschland.
Daher ist es immer wieder interessant bei Diskussionen rund ums Essen dabei zu sein. Wie ein befreundeter Halbitaliener mal sagte: „Wie kann man nur den ganzen Tag nur vom Essen reden?! Das packe ich nicht!“ Und es ist tatsächlich so: wenn man sich Freunde machen will redet man am besten gleich über Essen und lässt sich Tipps geben von den Italienern. Und wenn man gefragt wird ist natürlich die italienische Küche immer die Beste 😉
Eines der umstrittensten Themen ist die Pizza. Denn hier gibt es gravierende Unterschiede und so teilen sich die Leute in zwei Lager: die Pizza Romana und die Pizza Napoletana.
„Pizza ist Pizza“ denkt man sich jetzt wahrscheinlich. Aber dem ist eben nicht so! Erfunden wurde die weltbekannte Scheibe in Süditalien und hat von da aus erst nach den Weltkriegen den Rest Italiens erobert. Deswegen werfen die Süditaliener auch den nördlicheren Landsleuten vor, die Pizza zu verunstalten. Zugegeben, für uns Deutsche erscheint es etwas krass so hitzig über solche Themen zu diskutieren. Deswegen erkläre ich euch hier kurz den Unterschied zwischen der Napoletana und der restlichen Pizza, wie man sie beispielsweise in Rom an jeder Straßenecke bekommt.
Die Napoletana ist vom Teig her viel weicher, fluffiger als die Romana. Sie hat auch einen höheren Rand (bordo alto) der auch breiter ist als bei einer anderen Pizza. Der Teig macht hier den Unterschied und wie dieser im Ofen gebacken wird. Klassischer weise nämlich nur im Holzofen bei 450 Grad! Die Napoletana braucht daher nicht so lange im Ofen und wird von der Konsistenz her ganz anders. Die Napoletana gibt es auch nur als pizza tonda, also als runde Pizza.
Die Pizza Napoletana:
Die Romana hingegen wird auch im Steinofen oder Elektrischen Ofen gebacken aber bei weniger Temperatur, nämlich bei 300-320 Grad. Dadurch wird der Boden härter als bei der Napoletana und oft auch dicker. Wie mein Kalabrischer Mitbewohner zu sagen pflegt: „Questa pizza si può lanciare come un frisbee!“. Und tatsächlich, im Vergleich zu dem Original aus Neapel kann man diese wirklich fast wie eine Frisbee werfen. Geschmacklich ist hier der Belag das was den Geschmack ausmacht, im Gegensatz zur Napoletana, wo auch der Teig schon zum Geschmack beiträgt. Die Romana bekommt man in Rom auch an jeder Straßenecke verkauft, allerdings meistens vom länglichen, quadratischen Blech. Es werden einfach Schnitten heruntergeschnitten und dann auf der Hand gegessen. Natürlich kann man diese auch als pizza tonda im Restaurant essen, was bei den Einheimischen aber eher selten der Fall ist.
Die Pizza Romana (als tonda und al taglio):
Ich will nicht wie die Italiener ausarten bei dem Them Pizza, denn letztendlich schmecken beide gut und um sich wirklich ein Bild machen zu können muss man beides probiert haben. Die Diskussion um die bessere Pizza ist allerdings eine endlose…
A presto!
Miriam